Philosophische Praxis
Am Anfang der 1980er Jahre entwickelte sich die philosophische Praxis als eigenständiges praktisches Anwendungsgebiet der Philosophie. Sie verfügt über zwei Teilbereiche:
- 1. das philosophisch-dialektische Gespräch
- 2. die Vermittlung praxisrelevanten philosophischen Wissens
Das philosophisch-dialektische Gespräch beschäftigt sich mit der Analyse dysfunktionaler Gedankenkonstellationen und der Stärkung rationaler Problembewältigungskapazitäten.
Bei philosophisch-dialektischen Gesprächen geht es nicht darum, ideengeschichtliches Fachwissen vorzutragen, sondern darum den Gast ins aktive Philosophieren zu versetzen
Anwendungsgebiete und Ziele solcher Gespräche sind: Konflikt- und Begriffsanalyse, Perspektiverweiterung durch Standpunktwechsel, Klärung moralischer Fragen, Aufklärung über die Bedingungen menschlicher Existenz.
In der Vermittlung philosophischen Wissens agiert der Praktiker als Archäologe und durchsucht im Auftrag des Gastes die Ideengeschichte. Ergebnis dieser Arbeit können Gespräche, Beratungen, Seminare und Vorträge sein.
Beispiel: Ein Gast bemerkte, dass Politiker unterschiedlicher Parteien den Begriff „Verantwortung“ verwenden. Seine Frage an den Praktiker war: Was verstehen Politiker unterschiedlicher Parteien unter diesem Begriff? Der Praktiker organisierte Treffen, in denen die klassischen Verantwortungstheorien diskutiert wurden. Nach Wunsch des Gastes wurden die jeweiligen Theorien hinsichtlich ihrer Angemessenheit, aktuelle sozialpolitische Fragestellungen zu beantworten, überprüft.
Biografisches
Ich bin 1982 in Wien geboren und in Oberösterreich in der Nähe von Linz aufgewachsen. Nach der Matura an einer Handelsakademie studierte ich Philosophie, Geschichte und Soziologie.
Ich publizierte mehrere Romane und unterrichtete als Lektor an der Fachhochschule des bfi und am Wiener Institut für Philosophie.
Zurzeit arbeite ich als Deutsch-Trainer in der Erwachsenenbildung. Im Rahmen dieser Tätigkeit leite ich auch Kurse in Basisbildung und Wertevermittlung.
2019 schloss ich mein Doktoratsstudium mit magna cum laude ab. Meine Dissertation erschien im Juli 2021 unter dem Titel „Transformationen schöpferischer Vernunft. Kant – Hölderlin – Nietzsche“ im Wilhelm Fink Verlag.
Ich bin Vater dreier Kinder und lebe in Wien.
Angebot
Es können Einzel- und Paargespräche gebucht werden. Eine Sonderform stellt das Lektüregespräch dar, in dem Fragestellungen und Thesen des Gastes anhand der Lektüre ausgewählter Fachtexte diskutiert werden.
Für Firmen und Gruppen (max. 16 Personen) besteht die Möglichkeit, themenbezogene ein- oder mehrtägige Seminare zu buchen.
Gespräche können online über Zoom oder persönlich durchgeführt werden.
Methoden
Das Besondere philosophischer Praxis ist, dass sie anders als die verschiedenen Psychotherapien nicht mit einer bestimmten Methode arbeitet, sondern je nach Art und Richtung der Fragestellung die Methode anpasst. Kurzum: Methodenpluralismus ist charakteristisch für philosophische Praxis. Dennoch muss von einigen Basisverfahrensarten ausgegangen werden, die sich als zielführend erwiesen haben. Dazu gehören: sokratische Methode, Hermeneutik, genealogische Analyse, kritischer Rationalismus.
Kosten
- Einzelgespräch á 60 min: € 80.
- Paargespräche á 60 min: € 140.
- Lektüregespräch á 60 min: € 60,
10 Einheiten: € 550, 20 Einheiten: € 1100. - Seminare: nach Vereinbarung.
Kontakt
Dr.phil. Johannes Epple
Telefon: +43 650 524 99 51
Alser Straße 30/7, 1090 Wien
Stumpergasse 48/23, 1060 Wien